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Katharina Hanßen:

Bienentanz: Untersuchung individueller Unterschiede in der Richtungsweisung der Westlichen Honigbiene

Kurzbeschreibung

Wenn eine Honigbiene eine Futterquelle gefunden und sie ausgebeutet hat und anschließend in den Bienenstock zurückkehrt, teilt sie ihren Artgenossinnen in einem besonderen Kommunikationsprozess, dem Bienentanz, Informationen wie die Entfernung, die Flugrichtung, sowie die Qualität der Futterquelle mit. Nach kurzer Zeit begeben sich weitere Bienen zu der beschriebenen Nahrungsquelle.

Frühere Forschungsergebnisse lassen darauf schließen, dass bei naheliegenden Futterquellen (in einem Umkreis von maximal einem Kilometer) die Abweichung von der erwarteten Tanzrichtung bei den Schwänzelläufen größer ist bzw. die Tanzrichtung ungenauer ist, als bei weiter entfernten Futterquellen. Ebenso ließ sich in einem Tanzparameter, der Frequenz des Schwänzellaufs, individuelle Variabilität nachweisen. Es ergibt sich daraus die Frage, ob bei der Genauigkeit der Richtungsweisung im Bienentanz es ebenfalls konsistente Unterschiede zwischen den Individuen gibt. Es wurden dazu die analysierten Videoaufnahmen vom 20.08. bis zum 22.08.2008 von Tim Landgraf et. al. (2011) genutzt, die Informationen über die Position und den Winkel beinhalten, wie eine Biene sich zu einem Schwänzellauf verhält. Nachdem zu jedem Tanz die Abweichung nach links, rechts und insgesamt, sowie der aufgespannte Winkel zwischen linker und rechter Abweichung berechnet wurde, stellte sich ebenfalls die Frage, ob feste Effekte wie der Tag, die Temperatur, die Uhrzeit und die Anzahl der Schwänzelläufe die Genauigkeit der Richtungsweisung beeinflussen. Es kam einmal heraus, dass für die Abweichung nach links, rechts und insgesamt konsistente Unterschiede in der Genauigkeit der Richtungsweisung existierten und somit individuelle Variabilität nachzuweisen war, die möglicherweise auf Faktoren wie die Erfahrung, das Alter und die Morphologie einer Biene zurückzuführen ist.

Ebenso zeigte sich eine leichte Abhängigkeit zwischen der gesamten Abweichung und der Uhrzeit. Aus den Analysen war ebenfalls festzustellen, dass der abweichende Tanzwinkel nach links und rechts im Verhältnis fast gleich groß war und sich somit daraus schließen lässt, dass Bienen gewollt einen kleinen bzw. großen Abweichungswinkel in beide Richtungen tanzen. Um die Daten zu verifizieren, sollte das Projekt wiederholt werden, wobei einmal das Tracking-Programm, welches die Videoaufnahmen analysierte, überprüft werden sollte, sowie Daten aus einem größeren Zeitraum ausgewertet werden sollten. Ebenso sollten für die genaue Identifikation von konsistenten Unterschieden in der Genauigkeit der Richtungsweisung Faktoren wie das Alter, die Morphologie und die Erfahrung bei der Futtersuche, sowie die genaue Orientierung, die die Bienen auf der Wabe präferieren, miteinbezogen werden.

Betreuer
Prof. Dr. Raúl Rojas, Prof. Dr. Hans-Joachim Pflüger, Dr. Tim Landgraf, Dr. David Bierbach
Abschluss
Bachelor of Science (B.Sc.)
Abgabedatum
08.03.2016

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