Das Veranstalten einer Klausur
Beschreibt wie man eine Klausur entwirft, organisiert, durchführt, korrigiert und bewertet.
Klausurentwurf
- Die Aufgaben in einer Klausur sollten den folgenden Bedingungen genügen:
- Sie sollten zu Stoff und Schwerpunktsetzung der zugehörigen Veranstaltung passen.
- Sie sollten einen Charakter haben wie in PruefungRegeln beschrieben.
- Sie sollten korrekturfreundlich sein wie in den Tipps für Prüfer in PruefungRegeln beschrieben.
- Bezüglich Hintergrundwissen ist zu bedenken, dass nicht alle Teilnehmer Deutsch als Muttersprache und Informatik als Hauptfach haben.
- Hinweise zum Entwurfsvorgehen:
- Jede Klausuraufgabe muss von mindestens einer (besser zwei) Person(en) ganz konkret ausprobiert werden, um ihre Schwächen zu erkennen.
- Nach der vermeintlichen Fertigstellung muss unbedingt eine schriftliche Musterlösung erstellt werden, um verbliebene Schwächen aufzudecken.
- Anhand der Musterlösung sollte man auch erste Überlegungen zur Punktverteilung anstellen.
- Randbedingungen:
- Es gibt pro Klausurminute in der Klausur einen Punkt.
- Die Klausur hat auf dem Deckblatt ein Inhaltsverzeichnis zur Schnellübersicht über Themen und Punktzahlen der einzelnen Aufgaben.
- Die Aufteilung der Punkte auf Teilaufgaben wird nicht im Vorhinein festgelegt.
- Es könnte ein Satz drin stehen: "Ich bin einverstanden, dass mein Klausurergebnis (Matrikelnummer und Note, nicht der Name) im Rahmen einer listenmäßigen Zusammenfassung elektronisch (Web oder E-Mail) zur Verfügung gestellt wird." Dieser Satz sollte unterschrieben werden. So wäre es datenschutzrechtlich korrekt.
Organisation
- Termin und Hörsaal (vor Semesterbeginn):
- Klausurtermin und Nachklausurtermin festlegen
- Hörsäle reservieren
- Infos dazu auf Veranstaltungshomepage eintragen. Formulierungsvorschlag siehe bei KlausurRegeln.
- Termin im KVV-Klausurplan eintragen
- Klausur entwerfen (4 Wochen vor dem Termin)
- Aufsicht und Korrektur planen
- Aufsicht führen Prof, Betreuer, Tutoren
- Korrektur dito
- Korrekturtermin ist normalerweise der Tag nach der Klausur
- Termin festlegen, Raum für Korrektur reservieren, beides an Beteiligte bekannt geben.
- Anmeldung zur Klausur (1-2 Wochen vor dem Termin)
- Bachelor- und Masterstudierende müssen sich bereits zu Semesterbeginn für eine Veranstaltung anmelden und sind dann zugleich prüfungsverpflichtet.
- Diplomstudierende sollten sich anmelden, damit
- wir wissen, wie viele Leute kommen werden
- wir vorab die Teilnahmeberechtigung (Leistungen in der Übung) prüfen können
- wir jemanden als teilnahmeberechtigt zur Nachklausur auch dann erkennen können, wenn er bei der ersten Klausur gar nicht erscheint.
- Die Anmeldung kann informell erfolgen. Die Tutoren liefern für 'ihre' Schäfchen die Liste (Name; Vorname; Matrikelnummer; ggf. Bonus) als Datei so ab, dass es direkt in die Notenliste (Excel) übernommen werden kann.
- Bei einer reinen Wiederholungsklausur kann die Anmeldung entfallen.
- Wir nehmen dann an, dass alle Durchgefallenen plus alle, die beim ersten Mal nicht mitgeschrieben haben, auftauchen. Es können aber auch theoretisch welche kommen und ein zweites Mal schreiben!
- (Sind Bachelorstudierende dazu verpflichtet?)
- Klausur drucken lassen (ca. 1 Woche vor dem Termin)
- Kapazitätsanfrage an Drucker stellen. Wir brauchen etwa 10% Reserve der vermuteten Teilnehmerzahl.
- Klausurvorlage abliefern: Weißes Papier, Einseitig, Geheftet
- Klausur abholen und einschließen
- Klausur ankündigen (3 Tage vor dem Termin):
- Wenn nötig, Email an Veranstaltungsmailingliste mit den Ankündigungsdaten wie auf der Veranstaltungshomepage. Wenn die Ankündigung lang genug auf der Website war, ist dies nicht nötig.
- Bei mehreren Hörsälen nicht vergessen, das Kriterium für die Zuordnung von Personen in Hörsäle mitzuteilen (z.B. Geburtstag oder Name).
- Formulierungsbeispiel: "Die Klausur findet am Mittwoch, 25. Februar 2004, ab 14:00 Uhr statt. Alle Teilnehmer sollten bis spätestens 14:10 ihre Sitzplätze eingenommen haben.
Klausurort sind die Hörsäle 1a und 1b in der Habelschwerdter Allee 45. Hörsaalverteilung ist nach dem Geburtstagsmonat:
Januar bis Juni: Hörsaal 1a
Juli bis Dezember: Hörsaal 1b
Teilnahmeberechtigt sind alle regelmäßigen Teilnehmer/innen der Tutorien, die die Übungsaufgaben bearbeitet haben (Auskunft geben die Tutoren) und sich bis spätestens 16. Februar persönlich per Email an den/die Tutor/in angemeldet haben.
Die Dauer der Klausur beträgt 90 Minuten; es gibt 90 Punkte. Die Klausur findet ohne Hilfsmittel statt; auch Papier wird gestellt. Bitte bringen Sie mit:
- Schreibgeräte (blau oder schwarz, aber nicht Bleistift)
- ihre Ausweise.
Bis dann!"
Durchführung
Einen Tag vorher
- Benötigtes Zubehör pro Hörsaal:
- Teilnehmerliste (zugelassene und nicht zugelassene, jeweils zugehörigen Tutor vermerken), Klausuren,
- Rotstifte
- Schere, Tacker, Tesafilm
- Schmierpapier (für die Studierenden und für Notizen)
- "Nicht stören"-Schilder auf denen auch der Name der Klausur steht und ggf. die Aufschlüsselung, wer in welchem Hörsaal schreibt (siehe Anhang) - evtl. mehrere Türen beachten
- Ausdruck dieses "Durchführung"-Abschnitts (z.B. für die Ansagen)
- Evtl. Namensschilder für feste Sitzordnung
- Je nach Entfernung zum Hörsaal 45 Minuten vor Beginn Treffen Aufsichtführenden
- Wenn nicht in jedem Hörsaal nicht mindestens eine Aussichtsperson die Klausur kennt, muss Zeit zur Besprechung der Aufgaben eingeplant werden, damit während der Klausur Fragen beantwortet werden können.
- Wird in unterschiedlichen Gebäuden geschrieben, empfiehlt es sich Telefonnummern auszutauschen.
Hörsaalvorbereitung
- "Nicht stören"-Schilder an die Türen kleben
- Ggf. Namensschilder austeilen.
- Ankommende Leute für sinnvolle Platzverteilung dirigieren.
- Sitzordnung ist: Jede zweite Reihe frei, je zwei Plätze zwischen zwei Leuten frei. Es sind also sechs Sitze pro Person nötig.
- Ein Skizze an der Tafel kann dies verdeutlichen
- An die Tafel den Namen der Klausur schreiben
Ansagen
- Name der Veranstaltung, Dauer der Klausur (i.d.R. 90min)
- Möchte jemand wg. Krankheit zurücktreten? (Namen aufschreiben)
- Ist mit/ohne Hilfsmittel:
- In SWT: DIN A3 Blatt, 2 DIN A4 Tackern
- Wörterbuch für ausländische Studierende
- Täuschungsversuch führt zum Durchfallen. Maximal eine Warnung.
- Mobiltelefone ausschalten und wegpacken
- Ausweise offen auslegen (Studiausweis plus Personalausweis)
- Bei Fragen/Zweifeln bitte sichtbar melden; wir kommen dann.
- Bitte lesbar schreiben; vor allem Name und Matrikelnummer
- Bleistift wird nicht anerkannt.
- Sollte der Platz für eine Aufgabe nicht reichen, dann auf der Rückseite weiterschreiben und dies sichtbar kennzeichnen. Reicht es immer noch nicht, stellen wir Papier. Kein eigenes Papier nehmen.
- Zeitansagen werden gemacht 45, 20, 10, 5, 2 Minuten vor Ende
- Optional bei fehlender schriftlichen Erklärung: Ist jeder damit einverstanden ist, dass die Klausurergebnisse (Matrikelnummer + Note) über die Mailingliste verteilt werden?
- Frühzeitiges Abgeben ist möglich, bitte aber nicht mehr ab 10 Minuten vor Schluss
- Optional: Sind auf der Klausur weitere Hinweise aufgedruckt, dann diese auch noch vorlesen.
- Wir teilen jetzt aus. Schrift nach unten liegen lassen bis Startkommando.
- Klausuren austeilen
- Ansagen: "Jetzt umdrehen. Viel Erfolg!"
- Abgabeuhrzeit gut lesbar an die Tafel schreiben
Während der Bearbeitungszeit:
- Zwischendurch Zeit ansagen:
- nach der Hälfte der Zeit - Guter Zeitpunkt sich zu entscheiden, welche Aufgaben man in der restlichen Zeit noch bearbeiten möchte.
- 20 Minuten vor Ende - Guter Zeitpunkt eine letzte Aufgabe anzufangen.
- 10 Minuten vor Ende - Guter Zeitpunkt mit der letzten Aufgabe zum Ende zu kommen damit man 5 Minuten für eine Durchsicht hat.
- 5 Minuten vor Ende.- Fertig werden.
- Nach 5 Minuten durch die Reihen gehen und Ausweise kontrollieren:
- Zusammenhang herstellen: Gesicht zu Perso, Perso zu Studentenausweis, Studentenausweis zu Matrikelnummer auf Klausur
- Name und Matrikelnummer auf der Liste eventuell korrigieren
- Abhaken
- Kommt Name nicht vor, Tutor fragen.
- Falls Ausweis fehlt: OK falls persönlich bekannt; andernfalls entsprechenden Tutor fragen; zur Not mit Ausweis ins Institut vorladen.
- Anzahl Teilnehmer zählen und auf Liste markieren und mit Haken vergleichen.
- Wenn jemand auf Toilette möchte, um Handy bitten.
- Möchte jemand vorzeitig abgeben, so ist dies natürlich möglich. Wer ein Klausurexemplar erhalten hat, muss dieses mit Name und Matrikelnummer auf jeden Fall abgeben.
- Da sich frühzeitige Abgaben am Ende häufen und Unruhe erzeugen, die Studierenden zehn Minuten vor Ende zum Warten auffordern.
- Am Schluss: Laut und deutlich ansagen "Bitte nicht mehr schreiben; Klausuren umdrehen" und so lange warten, bis das alle getan haben. Ggf. zügig und deutlich ermahnen.
- Einsammeln
- Klausuren in gleicher Reihenfolge einsammeln und dabei Lesbarkeit von Name/Matrikelnummer auf dem Deckblatt kontrollieren.
- Unlesbare Fälle im Stapel nach unten legen und die Leute nach vorn zur Nacherfassung bitten.
- Anzahl Klausuren mit gezählter Anzahl Studierenden vergleichen.
- Abmarsch
- Alles eingepackt? Aushänge wieder entfernt? Licht aus?
- Zurück ins Institut
Korrektur
- Teilnahmelisten an Sekretärin geben
- Diese trägt Leute mit fehlenden "anwesend"-Markierungen und fehlender Klausur als "0 Punkte" in Ergebnisliste ein, sofern es eine verpflichtende Anmeldung gab.
- Bitte bei jedem per Email nachfragen, um Erfassungsfehler auszuschließen.
- Korrekturprinzipien:
- Eine Aufgabe (selten auch Teilaufgabe) wird in der Regel durchgehend vom selben Korrektor bewertet.
- Vor Korrekturbeginn werden mittels einiger abgelieferter Lösungen die Bewertungskriterien entwickelt und kurz schriftlich notiert.
- Während der Korrektur werden schwierige Zweifelsfälle mit dem verantwortlichen Prüfer diskutiert.
- Korrektur und Bewertung:
- Alle Punktabzüge und -zuweisungen, die nicht nach dem Schema der Kriterien erfolgen, werden mit einer kurzen Annotation in der Klausur stichwortartig erläutert und mit Punktzahl versehen.
- Alle Punktzuweisungen, die nach dem Schema der Kriterien erfolgen, werden nur mit der vergebenen Punktzahl markiert.
- Diese Teilpunktzahlen werden addiert und die Summe durch einen vorangehenden Summestrich deutlich kenntlich gemacht.
- Bei doppelt vorhandenen Lösungen zählt die letzte. Alle übrigen durchstreichen.
- Bei total unleserlichen Lösungen können Teile ignoriert werden. Dies ist bei der Korrektur deutlich zu markieren.
- Ansonsten regiert in Zweifelsfällen das Prinzip "Urteile im Lichte der übrigen Antworten".
- Notenvergabe:
- Nach der Korrektur werden alle Punktzahlen in der Liste erfasst und erst dann die Punkte-Notenskala festgelegt.
- Die Eingaben werden kontrolliert (evtl. über Prüfsumme).
- Die Notenskala stützt sich global auf den subjektiven Gesamteindruck ab, welche Leistungen welche Note verdient haben.
- Sobald die Noten feststehen, werden sie per Aushang bekannt gemacht.
(Kommentare)
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