Regeln und Hinweise zu Prüfungen
Diese Seite beschreibt, auf was es bei einer Prüfung der Arbeitsgruppe
SE ankommt. Zielgruppe sind sowohl Studierende als auch die
Prüfungsveranstalter.
Charakter der Prüfungsaufgaben
- Die Prüfung soll nicht feststellen, ob jemand gut auswendig lernen kann, sondern ob jemand Verständnis für ein Fachgebiet erworben hat.
- Die Prüfungsaufgaben orientieren sich deshalb bevorzugt an folgenden Fragestellungen:
- Welche Probleme bearbeitet das behandelte Gebiet?
- Siehe meist den Stoff des ersten Termins einer Vorlesung.
- Welche Zusammenhänge bestehen zwischen diesen Problemen?
- Was sind die Grundkonzepte und Lösungsansätze des Gebiets?
- Siehe meist die ersten Folien zu jedem Themenblock.
- Welche Zusammenhänge bestehen zwischen diesen Grundkonzepten?
- Welche konkreteren Lösungsvorschläge und -methoden gibt es für die verschiedenen Probleme?
- Welche Vor- und Nachteile haben diese? Wann sind sie (gut) anwendbar und wann nicht?
- Ein zweiter wichtiger Typ von Aufgaben prüft praktische Fertigkeiten bei der Anwendung von Techniken.
- Detailwissen über einzelne Methoden, Ansätze etc. wird so weit erwartet, wie es entweder
- aus den Grundideen durch Nachdenken direkt herzuleiten ist oder
- zur Anwendung in wenig oder mäßig komplizierten Fällen benötigt wird.
- Darüber hinausgehendes Detailwissen ist in der Regel nicht nötig (allenfalls manchmal, um die Note sehr gut zu erreichen).
- Die Terminologie muss im passiven Wortschatz bekannt sein; im aktiven Wortschatz werden nur die zentralen Begriffe erwartet. (Andererseits kann es lange Umschreibungen sparen helfen, wenn man den richtigen Begriff direkt benennen kann.)
- Bei der Punkteverteilung innerhalb einer Aufgabe wird immer der Verständnisaspekt erheblich stärker gewichtet als das Detailwissen.
Schriftliche Prüfungen: Tipps für Teilnehmer
- KEINE PANIK! Wenn Sie sich einigermaßen vorbereitet haben, gibt es ganz sicher Aufgaben, die Sie gut lösen können. Finden Sie eine solche und beginnen Sie dort.
- Lesen Sie die Aufgabenstellung vor der Bearbeitung einer Aufgabe immer zunächst komplett durch. Gönnen Sie sich dann eine kurze Denkpause, bevor Sie mit dem Schreiben beginnen.
- Sehr viele Punkte gehen ganz unnötig durch schiere Hektik und Konfusion verloren.
- Arbeiten Sie langsam und präzise. Versuchen Sie, die Dinge auf Anhieb richtig zu machen.
- Korrekturen dauern lange und schwächen Ihre Nerven übermäßig.
- Wenn Sie dennoch einmal vermuten, Ihre Lösung sei falsch, stellen Sie die Neubearbeitung zurück, bis Sie alle anderen Aufgaben bearbeitet oder versucht haben.
- Sehr oft ist die erste Lösung besser als ihre Nachfolgerin.
- Behalten Sie im Auge, wie viele Punkte es für eine Aufgabe gibt und verwenden Sie darauf nur eine angemessene Menge Zeit.
- Wenn Sie nicht mehr genug Zeit zur Lösung einer Aufgabe haben, schreiben Sie ggf. zumindest eine Lösungsidee auf.
Schriftliche Prüfungen: Tipps für Prüfer
- Aufgabenstellungen sollten messerscharf eindeutig sein.
- Der Aufgabentypus muss korrekturfreundlich sein. Schwierig zu korrigieren werden Aufgaben vor allem
- wenn es sich keine mechanistischen Kriterien für die Bepunktung formulieren lassen,
- wenn die Lösung eine größere Menge Text erfordern kann.
- Multiple-Choice-Aufgaben können ein guter Aufgabentyp sein,
- wenn sie stärker auf Grundverständnis als auf Detailwissen zielen
- eventuelle Spitzfindigkeiten undisputierbar sind.
Mündliche Prüfungen: Tipps für Teilnehmer
- KEINE PANIK! Ihr Prüfer oder Ihre Prüferin ist kein Feind, sondern eine neutrale Urteilsinstanz, die Ihnen tendenziell sogar freundlich gesonnen ist.
- Wenn Sie etwas wissen, antworten Sie nicht gar zu knapp. Geben Sie ein bisschen Zusatzinformation "drumrum". Das gilt vor allem dort wo Sie sich gut auskennen, denn es provoziert weitere Fragen.
- Aber nicht übertreiben. Ihr/e Prüfer/in will auch mal was sagen.
- Wenn Sie etwas nicht auf Anhieb wissen, dann denken Sie laut, während Sie sich darauf hin vorarbeiten. Ihr/e Prüfer/in hilft Ihnen dann sogar. Wenn Sie schweigen, kann das nicht klappen.
- Wenn Sie etwas gar nicht wissen, labern Sie nicht herum, sondern bitten Sie gleich um eine neue Frage. Das ist für beide Seiten angenehmer und hinterläßt einen viel besseren Eindruck, weil Sie sich kürzer bei etwas aufhalten, wo Sie eine schlechte Figur machen.
- Zur Vorbereitung: Spielen Sie mit Kommilitonen Prüfung und lassen Sie sich abfragen -- samt Nachbohren bei Schwächen!
Mündliche Prüfungen: Tipps für Prüfer
- Mit einfachen und konkreten Fragen "zum Aufwärmen" starten
- Insgesamt sowohl sehr grundsätzliche als auch sehr spezifische Fragen stellen.
- Bei sehr schwachen Kandidat/inn/en zunehmend einfache Fragen stellen, die jemand für die Note "ausreichend" unbedingt beantworten können muss.
- Bei sehr starken Kandidat/inn/en zunehmend schwierige Fragen stellen, die jemand für die Note "gut" nicht mehr unbedingt beantworten können muss.
- Bei Blackout: Anbieten, dass der Prüfling selber ein Thema auswählen darf und dann dazu eine Frage stellen.
- Falls das nicht reicht: Auch noch die Frage selbst auswählen lassen.