Die Kolloquiumsvorträge behandeln Themen von besonderem Interesse und richten sich besonders an Studenten. Sie sind so angelegt, dass sie von Studierenden nach den Anfängervorlesungen verstanden werden können.
Mathematische Zeichen haben eine lange Entstehungsgeschichte. Die Entwicklung von Alphabeten in Mittelosten verhalf der Mathematik zu ihren ersten Symbolen für Zahlen und arithmetische Operationen. Viele Kulturkreise haben zu unterschiedlichen Zeitpunkten die Schatzkammer der mathematischen Symbolik bereichert. Ab der Renaissance übernahmen einige europäische Länder die Führung bei der Standardisierung der mathematischen Notation. Der Prozess verlief aber alles andere als reibungslos: Nationale Empfindlichkeiten oder wissenschaftliche Auseinandersetzungen führten zu unterschiedlichen Zeichen für dieselben Konzepte. Erst im 19. Jahrhundert kam es zur weitgehenden Konvergenz der Symbolsysteme, ein Prozess der durch die Entwicklung der mathematischen Logik und dem Drang zur strengen Formalisierung beschleunigt wurde. Einige heute übliche mathematischen Symbole wurden jedoch erst im 20. Jahrhundert eingeführt. Dabei spielte der Zufall manchmal eine nicht unerhebliche Rolle.
Der Vortrag gibt Studierenden der Naturwissenschaften Einblick in den Entstehungsprozeß der heute üblichen mathematischen Notation und zeigt, welches lebendiges Forschungsfeld die Mathematik ist, manchmal durchdringt von Widersprüchen und Auseinandersetzungen.
Tee / Kaffee / Gebäck
ab 16:45 Uhr
Arnimallee 3, Raum 006
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Koordinatorin: PD Dr. Barbara Baumeister
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Zeit & Ort
03.02.2011 | 17:00 c.t.
Institut für Mathematik, Arnimallee 3, HS 001