Durch den zu erstellenden Prototyp einer Benutzeroberfläche für die Dateneingabe und den Datenabruf sollen bestehende Anforderungen an die Benutzungsschnittstelle der kunstgeschichtlichen Datenbank des Census umgesetzt und weitere ermittelt werden. Mindestens zwei Versionen des Prototyps sollen anhand von Interviews mit verschiedenen Benutzern entwickelt und daraufhin vorgestellt und kritisch evaluiert werden.
Es sollen Interviews mit den verschieden Benutzern – Projektmitarbeiter als Datenabrufende und -eingebende und Kunsthistoriker außerhalb des Projekts als Datenabrufende – geführt und protokolliert werden, die die Grundlage für eine erste Version des Prototyps bilden.
Diese Interviews können im Fall der Projektmitarbeiter auch Sitzungen mit der schon bestehenden Benutzungsoberflächen einschließen.
Die erste Version des Prototyps soll dann den Interviewpartnern vorgestellt und mit deren tatsächlichen Anforderungen abgeglichen werden. Auch diese Präsentation soll wiederum protokolliert werden, um Abweichungen des Prototyps von den in den Interviews formulierten Anforderungen festhalten und begründen zu können. Die festgestellten Diskrepanzen zwischen dem tatsächlichen und dem gewünschten Zustand des Prototyps führen daraufhin zu weiteren Versionen, die erneut evaluiert werden.
Während der Iterationen sollen die Gründe für entstandene Änderungswünsche am Prototyp, die sich aus einer Vielzahl möglicher Missverständnisse, Fehlinterpretationen usw. zwischen den Akteuren ergeben haben können, analysiert werden. Damit soll an einem realen Projekt die Möglichkeit einer Ursachenforschung (in Form einer Root Cause Analysis) in einer frühen Phase der Softwareentwicklung geprüft werden, mit dem Zweck, aus Fehlern zu lernen, wiederkehrende projektspezifische Fehlerquellen zu erkennen und auch allgemeine Heuristiken zu entwickeln.
Typische Fehler bei Interviews sind z.B.Die kunsthistorische Datenbank des Census enthält Daten zu Renaissancemonumenten/-skulpturen und Dokumenten, welche sich auf diese beziehen. Die Datenbank beinhaltet Thesauri für Datierungen, Orte, Stile und Epochen sowie eine Literaturdatenbank. Die Beziehungen der Datenbankobjekte sind teilweise hierarchisch und teilweise relational, wobei in letzterem Fall häufig n-zu-n Beziehungen zwischen den Objekten bestehen. Die Datenbank umfasst derzeit ca. 7000 Beschreibungen von Monumenten/Skulpturen, 30000 Dokumente und ca. 13000 Abbildungen.
Das Datenmodell des Census ist derzeit in einer Btrieve (Pervasive SQL) Datenbank realisiert. Die Dateneingabe erfolgt über die DOS-basierte Software Dyabola, die auf den PCs des Census die Datenbank verfügbar macht. Für den Datenabruf existiert eine browserbasierte Schnittstelle (unter serverseitiger Verwendung der Dyabola-Software).
Das Census-Projekt hat seine aktive Teilnahme bei der Erstellung des Prototyps (Interviews zu den Anforderungen, Evaluation des Prototyps in mehreren Iterationen) zugesichert.
Detailliertere Informationen sind hier zu bekommen:(pdf, 2,2MB)