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Die Regeln für Seminare

Dieses Dokument beschreibt den Ablauf von Seminaren. Kommentare ggf. bitte ganz unten anfügen.

Um dem leidigen Problem mit geschlechtsneutralen Formulierungen zu entgehen, verwenden wir in diesem Dokument oft die Abkürzung TN für "Seminarteilnehmer oder Seminarteilnehmerin" und analog VER für "Seminarveranstalter oder Seminarveranstalterin". Beide Abkürzungen werden wie Eigennamen verwendet -- das liest sich zunächst recht merkwürdig, ist aber schön klar und knapp und man gewöhnt sich schnell dran.

Zweck von Seminaren

Ein Seminar verfolgt die folgenden Ziele:

  • Die Teilnehmenden sollen üben, sich selbständig anhand wissenschaftlicher Quellen in ein Thema einzuarbeiten und es zu strukturieren.
  • Die Teilnehmenden sollen Erfahrung darin sammeln, ein kompliziertes Thema als Vortrag aufzubereiten und verständlich vorzutragen und zu vermitteln.
  • Die Teilnehmenden sollen üben, technisches Material schriftlich zusammenzufassen, in eine vorgegebene Form zu strukturieren und es zu kommentieren und bewerten.
  • Die Teilnehmenden sollen lernen, Arbeiten anderer Teilnehmender zu begutachten und hilfreiche Verbesserungsvorschläge zu formulieren.
  • Den Veranstaltern soll ein Seminar die Gelegenheit verschaffen, sich ausführlicher mit einer Menge relevanten Materials auseinanderzusetzen als sie das sonst tun würden.

Diese Ziele sind der Maßstab, an dem sich die nachfolgenden Regeln orientieren und das Verhalten der Beteiligten sich orientieren sollte.

Ablauf eines Seminars

Ankündigung und Anmeldung

Um die Planung zu erleichtern, werden alle Interessenten für ein Seminar gebeten, möglichst früh eine unverbindliche Anmeldung an die Verantstalter zu schicken wie auf der jeweiligen Veranstaltungsseite angegeben. Sollte diese Anmeldung über eine Mailingliste erfolgen, so sollte VER nicht vergessen, sich Benachrichtungen über den Beitritt von Mitgliedern auf die Liste zusenden zu lassen. Dies hilft auch im Falle einer Überbelegung und lässt sich auf der Administrationsseite der Maillingliste unter der Option admin_notify_mchanges aktivieren.

Vorbesprechung und Themenvergabe

Die Vorbesprechung findet möglichst lange vor dem eigentlichen Seminar statt, damit die Teilnehmenden genügend Zeit für die Vorbereitung haben.

  • (optional) VER versendet mindestens eine Woche vor dem Termin der Vorbesprechung eine e-Mail an die Mailingliste und bittet TN zur Durchsicht der Themen und Einsicht in die Seminarregeln.
Vorlage:
Hallo Seminarteilnehmer!
  da wir uns XXXXX zur Vorbesprechung des "XXXXX"-Seminars treffen wollen,
würde ich gerne alle bitten, sich die Themen im Voraus anzusehen, die
eigenen Präferenzen festzustellen und Fragen und Verbesserungsvorschläge
aufzuschreiben.

Für alle unter euch, die noch kein Seminar bei uns in der Arbeitsgruppe
Software Engineering mitgemacht haben, empfiehlt sich auch folgende Seite:

https://www.mi.fu-berlin.de/wiki/bin/view/SE/SeminarRegeln

Dort werden Zweck, Seminarablauf und Scheinkriterien erläutert. 

Bis XXXXX um XXXXX Uhr in Raum XXXXX,
  XXXXX 
  • VER erläutert das Gesamtthema des Seminars, dessen Ziel und Schwerpunkt, sowie den Seminarablauf (wie hier beschrieben) und beantwortet Fragen darüber.
  • VER stellt kurz die einzelnen möglichen Vortragsthemen vor.
  • Wenn es ein Blockseminar ist, sollte nun der Termin festgelegt werden.
  • Die Interessenten bekunden, wer von ihnen am Seminar teilnehmen will. In den Attachments ist ein passender Anmeldebogen.
  • Die Teilnehmenden einigen sich untereinander und mit VER darüber, wer welches Thema übernimmt und evtl. an welchem Termin der Vortrag stattfindet. Bei Konflikten muss zu Not die Reihenfolge der Anmeldungen her halten. Die Liste wird auf der Seminarwebseite bekannt gegeben.
  • VER ordnet TN nach dem Zufallsprinzip zwei Schriftgutachter und zwei Vortragsgutachter zu. (Erläuterung folgt unten.) Die Zuordnung wird auf der Seminarwebseite bekannt gegeben.
  • VER gibt an TN das zum Thema gehörige vorgeschlagene Material aus oder stellt es elektronisch auf der Seminarwebseite zur Verfügung.

Vorbereitung

  • TN arbeitet sich in das vorgegebene Material ein und klärt dabei auftretende Fragen.
  • Zur Klärung von Fragen such TN zunächst selbständig nach passenden Hinweisen (z.B. in Lehrbüchern, Vorlesungsmaterialien, im Web oder in von VER angegebenen Zusatzquellen).
  • Führt dies nicht zum Erfolg wendet sich TN an andere TN.
  • Führt dies nicht zum Erfolg wendet sich TN an VER.
  • Als Ergebnis der Vorbereitung arbeitet TN aus
    • eine schriftliche Darstellung des Themas (die "Ausarbeitung"),
    • einen Vortrag zur mündlichen Darstellung des Themas,
    • einen Foliensatz zur Unterstützung des Vortrags (die "Folien").
  • Spätestens 10 Kalendertage vor dem Vortrag schickt TN die Ausarbeitung und die Folien an die beiden zugeordneten Schriftgutachter. Jeder von diesen bekommt beide Dokumente. Eine Kopie dieser Email geht an VER.
  • Wenn die Kommentare der Schriftgutachter vorliegen, überarbeitet TN die beiden Dokumente in einer angemessen erscheinenden Art und Weise.
  • Sollten die Kommentare eines der beiden Schriftgutachter verspätet eingehen, ist das kein Grund, die Überarbeitung ausfallen zu lassen.

Wir empfehlen dringend, mit der Vorbereitung möglichst früh zu beginnen, denn oft werden Dinge am leichtesten klar, wenn man sie ein paar Tage "sacken läßt" (sowohl beim Verstehen als auch beim Ausarbeiten und Vortragentwerfen). Zudem arbeitet es sich ohne Zeitdruck einfach angenehmer.

Wenn Ihnen Ihr Thema in der Vorbereitungszeit nicht mehr zusagt oder Sie sonstige Probleme damit haben, haben Sie drei Möglichkeiten: Love it, leave it, or change it. Wurschteln Sie sich nicht irgendwie durch, denn damit ist niemandem geholfen, Ihnen selbst schon mal gar nicht.

Schriftbegutachtung

TN ist ja nicht nur Empfänger für Gutachten, sondern ist auch selbst zwei anderen Teilnehmenden als Schriftgutachter zugeteilt. Sobald deren Material eingeht, nimmt TN eine Begutachtung nach folgenden Richtlinien vor:

  • Genügt die Ausarbeitung den unten bei Kriterien angegebenen Anforderungen? Insbesondere:
    • Was ist gut gelungen?
    • Was fehlt offensichtlich oder ist inkonsistent oder sachlich falsch?
    • Was ist schwer verständlich?
    • Bei Folien: Ist der Detailgrad (z.B. Folienanzahl) geeignet für die vorgesehene Vortragsdauer?
  • Kritik wird ausschließlich an den Dokumenten geübt, niemals an der Person, die sie geschrieben hat.
  • Kritik darf nicht pauschal sein, sondern muss sich deutlich auf bestimmte Aspekte oder Stellen beziehen; idealerweise ist sie konstruktiv, macht also einen konkreten Verbesserungsvorschlag.
  • Andererseits sind auch sehr gute Dokumente immer verbesserungsfähig. Die Erfahrung sagt, dass die Studierenden oft sehr "nett" zueinander sind. Damit ist aber niemandem geholfen.
  • Die Antworten sind spätestens 7 Kalendertage nach Eingang dem/der anderen Teilnehmenden zuzuleiten.
  • Die Antworten werden per Email geschickt; eine Kopie geht an VER.
  • Sollte zunächst nur der Foliensatz oder nur die Ausarbeitung zur Begutachtung eingehen, zählt die 7-Tages-Frist ab dann. Die Gründlichkeit der Durchsicht des später kommenden Teils darf dann entsprechend reduziert werden oder entfällt ganz. Dies geht zu Lasten des Autors, nicht des Gutachters.

Vortrag

Am vorgesehenen Termin trägt TN das gewählte Thema vor.

  • Der Vortrag dauert in der Regel 60-70 Minuten.
  • Der Vortrag wird entsprechend der Bewertungskriterien für Vorträge bewertet.
  • In begründeten Ausnahmefällen kann ein Vortrag in englischer Sprache gehalten werden.
  • Nach dem Vortrag werden Sachfragen über den Vortrag gestellt und beantwortet. Daran schließt sich eine Diskussion an über die Qualität und Bedeutung des zugrunde liegenden Materials (nicht des Vortrags).
  • Nach der Diskussion beurteilt zunächst TN seinen Vortrag, bevor die Zuhörenden, insbesondere die Vortragsgutachter, Rückkopplung geben über den Vortrag gemäß der unten angegebenen Kriterien.

Vortragsbegutachtung

Während der beiden Vorträge, für die TN als Vortragsgutachter eingeteilt ist, macht er oder sie sich handschriftlich Notizen zu den Bewertungskriterien für Vorträge.

In der Diskussion nach Ende des Vortrags bringt TN die wichtigsten Punkte aus den Notizen vor und stellt die Notizen anschließend dem oder der Vortragenden zur Verfügung.

In den Anlagen dieser Webseite (siehe ganz unten) sind zwei "Feedbackzettel" für eine kurze Rückmeldung aller Zuhörer an TN.

Ausarbeitung

Spätestens 7 Kalendertage nach dem Vortrag reicht TN die überarbeitete Fassung bei VER ein.

Neben der inhaltlichen Darlegung sollten Ausarbeitungen folgende Überlegungen beinhalten.

  • Einordnung in Seminar
  • Zusammenfassung der Quellen zum Thema
  • Erläuterung von Voraussetzungen, die zum Verständnis nötig sind
  • Motivation
  • Beurteilung der zugrundeliegenden Arbeiten und/oder "Blick nach vorne", d.h. wo sollte man weiterarbeiten/-forschen.

Ansonsten ist die Form freigestellt, sollte sich aber am Standard wissenschaftlicher Arbeiten orientieren. In Ausnahmefällen ist es möglich, die Ausarbeitung auch in englischer Sprache abzugeben.

Darin sollten nicht nur die Kommentare der Schriftgutachter berücksichtigt sein, sondern ggf. auch Einsichten, die sich am Vortragstermin ergeben haben.

Tipps stehen im Anhang im PDF über "Technisches Schreiben".


Kriterien fuer die Scheinvergabe

Um den Seminarschein zu erhalten müssen alle nachfolgenden Bedingungen erfüllt sein. Die Note bestimmt sich hauptsächlich nach Vortrag und Ausarbeitung, die etwa gleich gewichtet werden.

Teilnahme

TN muss an jedem Seminartermin anwesend sein und sich an der Diskussion beteiligen. Eventuelle Ausnahmen sind vorher(!) mit VER zu besprechen.

Vortrag

TN muss einen hinreichend guten Seminarvortrag halten (siehe Bewertungskriterien für Vorträge).

Hier sind die wichtigsten Gütekriterien:

  • Der Vortrag soll den Stoff verständlich vermitteln.
    • Dazu gehört natürlich auch Korrektheit.
  • Der Vortrag soll interessant anzuhören sein, denn sonst sind die Zuhörenden unaufmerksam und es wird nichts vermittelt.

Ausarbeitung

TN muss eine brauchbare schriftliche Ausarbeitung seines oder ihres Seminarthemas einreichen.

Die Kriterium für "brauchbar" sind folgende:

  • Die Ausarbeitung muss das Thema und die vorgegebenen Materialien in einer verständlichen und übersichtlichen Weise zusammenfassen und wiedergeben und zwar nur im Sinne des übergreifenden Themas des Seminars. Dazu gehört auch die Bezugnahme auf andere Themen anderer TN in diesem Seminar.
  • Der Aufbau und die Formulierung soll von TN selbst entwickelt sein, nicht nur den Quellen nachgeplappert. (Dass einzelne Absätze ähnlich ausfallen wie in den Quellen, ist normal, sollte aber nicht flächendeckend auftreten.)
  • Die Ausarbeitung muss erkennen lassen
    • dass TN das Material verstanden hat und
    • dass TN sich dazu eine eigene Meinung gebildet hat.
    • dass TN fähig ist, Behauptungen überzeugend zu begründen oder zu belegen
  • Die Ausarbeitung muss eine halbwegs ordentliche Form aufweisen (formatiertes Dokument, Inhaltsverzeichnis, Literaturverzeichnis u.ä.).

Die Ausarbeitung muss termingerecht bis 7 Kalendertage nach dem Vortrag vorgelegt werden. Zuvor muss TN termingerecht die beiden Schriftgutachter um Kommentare bitten; dabei ist eine komplette Fassung der Ausarbeitung vorzulegen.

Im Anhang sind eine Word-Vorlage und eine Latex-Vorlage für die Ausarbeitung zu finden.

Begutachtung

TN muss sich im Verlauf des Seminars erfolgreich zweimal wie oben beschrieben als Schriftgutachter sowie erfolgreich zweimal als Vortragsgutachter beteiligen.

Das Kriterium für "erfolgreich" ist dabei, ob der oder die Begutachtete von den Hinweisen erheblich profitieren konnte (oder zumindest hätte können).

Die Schriftbegutachtungen müssen termingerecht vorgelegt werden.


Tipps und Hinweise

Typische Fehler beim Schreiben einer Ausarbeitung

  • Werden neue Begriffe eingeführt, so sollte man diese besonders hervorheben. Damit wird für den Leser die Trennung zwischen Definitionen und Diskussionen klarer.
  • Überschriften dienen der Strukturierung und nicht der Vermittlung von Inhalt. Man kann die Einhaltung dieser Regel überprüfen, indem man den ersten Abschnitt nach der Überschrift ohne Beachtung dieser durchliest. Es sollten dann keine Verständnisprobleme aufkommen, wenn auch die Einbettung in den größeren Rahmen fehlen darf.

Kommentare

Du kennst weitere gute Quellen mit Tipps für die Ausarbeitung einer Seminararbeit oder Anmerkungen zu unseren Seminar Regeln? Nur her damit!

 

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