Dieses Dokument ist eine Kurzanleitung zur Durchführung von Seminaren oder Proseminaren für ca. 20 Teilnehmer als Blockveranstaltung mit mehreren Betreuern. Hierbei findet nach einem Organisationstreffen mit Themenvergabe eine individuelle Betreuung der einzelnen Studenten durch Mitarbeiter statt. In einer Blockveranstaltung am Ende des Semesters werden die Ergebnisse in der Gruppe präsentiert. Optional kann auch ein Reviewprozess zwischen den Studenten durchgeführt werden.
Diese Organisationsform wird von der AG Technische Informatik eingesetzt. Beispielhafte Lehrveranstaltungen sind:Vorteile dieser Organisationsform sind der vergleichsweise geringe Zeitaufwand fuer die Organisation und die Einbindung sämtlicher Mitarbeiter in die Lehre (sofern dies gewünscht ist). Nachteile können sich ergeben, wenn die Betreuer ihre Aufgabe stark unterschiedlich wahrnehmen.
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Zeiteffizienz | ||
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Homepage und KVV-Eintrag nach Möglichkeit von vergangenen Veranstaltungen übernehmen und anpassen; Dozenten, Termine und Links aktualisieren; alte Inhalte (Teilnehmerliste, Themen) entfernen; Räume und Ressourcen (Beamer, Laptop, …) für das ganze Semester buchen
Einheitlicher Seitenaufbau über die Semester ist gut für die Außendarstellung. Termine gut über das Kalenderjahr verteilen; Ferien und Feiertage berücksichtigen. Alte Bauteile im HTML-Code der Seite nur auskommentieren und später wieder aufnehmen, wenn die Veranstaltung voranschreitet. Darauf achten, dass im KVV und Campus Management korrekte maximale Teilnehmerzahlen eingetragen sind. Alle Termine in eigenen Kalender übernehmen, Erinnerungsfunktion nutzen.Durchschnittliche Anzahl von Themen pro Betreuer festlegen; Betreuer anschreiben und um Themenvorschläge bitten
Seminarthemen sollen Studenten ein wissenschaftliches Arbeiten in Inhalt und Form anhand von aktueller Primärliteratur aus der Forschung ermöglichen. Sie folgen zumeist der Formel "Vergleichen Sie 2 bis 4 aktuelle Ansätze zum Thema X anhand von sinnvoll gewählten Kriterien". Bei der Themenwahl können Betreuer ihre eigenen Forschungsinteressen einbringen. Proseminarthemen sollen Studenten ein einfaches wissenschaftliches Arbeiten mit besonderer Gewichtung korrekter Methodik (Aufbau, Schreibstil, Recherche, Zitieren) ermöglichen. Auch sie folgend zumeist der Formel "Vergleichen Sie 2 bis 4 aktuelle Ansätze zum Thema X anhand von sinnvoll gewählten Kriterien". Allerdings sind bei der Themenwahl vom Betreuer eher populärwissenschaftliche Themen vorzuziehen, damit sie den Studenten inhaltlich nicht überfordern und genug Zeit zum methodisch korrekten Vorgehen lassen. Auf Niveau, angemessene inhaltliche Überschneidungsfreiheit und klar umrissene Aufgabenstellung und Zielsetzung achten. Knappe, unklare Themenbeschreibungen erschweren die Vergabe von fairen Noten. Betreuern mit wenig Erfahrung Beispiele für gute Themen nennen, z.B. anhand der Homepages vergangener Semester. Bei wenig Rücklauf die Betreuer frühzeitig erneut anschreiben.Themen auf Homepage stellen; Anwesenheitsliste aus KVV, Campus Management und ggf. weiteren Anfragen erstellen; Betreuer an Termin erinnern
Auf der Anwesenheitsliste klar vermerken, welche Studenten sich korrekt angemeldet haben. Dies erleichtert bei Überbelegung den Umgang mit Studenten, für die keine Themen mehr vorhanden sind.Anwesenheit feststellen; Lernziele und Ablauf des Seminars / Proseminars erläutern; Themen durch Betreuer vorstellen lassen; Fragen zu Ablauf und Themen beantworten; Themenwünsche der Studenten per Mail anfordern
Falls mehr Studenten anwesend als Themen vorhanden sind, trotzdem alle Studenten in die Anwesenheitsliste aufnehmen. Darauf hinweisen, dass es nur für korrekt angemeldete Studenten garantiert ein Thema gibt. In der Regel gibt es genug Schwund beim Rücklauf der Themenwünsche, dass alle Interessenten berücksichtigt werden können. Damit jeder Student sein Wunschthema bekommen kann, bietet es sich an die geforderte Anzahl der Wunschthemen recht hoch anzusetzen. Ab fünf (5) Themenwünschen pro Student kann erfahrungsgemäß jeder Wunsch erfüllt werden. Gerade bei Themen nahe am eigenen Forschungsgebiet neigen Betreuer dazu, zuviel Fachwissen bei den Studenten vorauszusetzen. In diesem Fall eingreifen und Begriffe klären.Themen nach Möglichkeit wunschgemäß den Studenten zuordnen; Homepage entsprechend aktualisieren; Studenten und Betreuer per Mail informieren; Studenten daran erinnern, Kontakt zum Betreuer aufzunehmen.
Betreuer per Mail daran erinnern, dass die Studenten ein Outline abgeben müssen.
Die Outlines sollten die grobe Struktur und mögliche Quellen für die Ausarbeitung aufzeigen. Damit wird sichergestellt, dass die Aufgabenstellung korrekt verstanden wurde und die Studenten mit der Arbeit begonnen haben.Optional eine Veranstaltung zu Arbeitsmethodik (Recherche, Form, Aufbau, Schreibstil, Zitieren) anbieten
Da sich an der Methodik nichts ändert erfordert diese Veranstaltung wenig Vorbereitung.Betreuer per Mail daran erinnern, sich bei den Studenten nach dem Fortschritt der Arbeit zu erkundigen
Im Seminar vorläufige Ausarbeitungen digital abgeben lassen; Ausdrucke fuer Reviews der Studenten machen; Reviewformular ausdrucken
Sinnvollerweise sollte jeder Student zwei Reviews anfertigen. Folglich sind zwei Kopien von jeder Ausarbeitung und zweimal die Anzahl der Teilnehmer Reviewformulare nötig. Da ohne die Abgabe der Ausarbeitung keine Reviews und damit rein organisatorisch keine weitere Teilnahme möglich ist, haben die Studenten in der Regel wenig Probleme diese Deadline einzuhalten.Studenten den Hintergrund von Reviews erläutern; Reviewformular gemeinsam durchgehen; Beispiele geben Fragen beantworten; Ausarbeitungen und Reviewformulare verteilen
Reviews machen nicht nur die Studenten mit der akademischen Arbeit vertraut sondern auch mit mindestens zwei anderen Seminarthemen. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf die Bereitschaft aus, im Blockseminar Fragen zu stellen. Durch die Reviews der Studenten findet auch eine erste Rechtschreibkorrektur statt. Dies entlastet die Betreuer. Die Verteilung der Ausarbeitungen für die Reviews ist einfach, wenn man genau die richtige Anzahl Ausdrucke dabei hat. Es ist lediglich darauf zu achten, dass niemand seine eigene Ausarbeitung bekommt.Fertige Reviews per Fachpost oder persönlich abgeben lassen; Kopien von den Reviews anfertigen; Kommentare "an den Editor" entfernen
Kopien der Reviews sind für die Dokumentation der erbrachten Leistung erforderlich, da die Originale wieder an die Studenten verteilt werden.Reviews für die jeweilige Ausarbeitung von Studenten persönlich abholen lassen.
Es ist sinnvoll einen kurzen Blick auf die Reviews zu werfen, bevor man sie herausgibt. Schlecht formulierte oder oberflächlich angefertige Reviews kann man dem betroffenen Studenten so kurz erläutern, sodass jeder ein ordentliches Feedback erhaelt.Endgültige Ausarbeitung ist in digitaler Form von den Studenten abzugeben; Abgabe legt automatisch endgültigen Teilnehmerkreis an der Blockveranstaltung fest; Themen in Gruppen zusammenfassen; Zeitplan aufstellen
Idealerweise ergeben sich bei der Einteilung der Ausarbeitungen in Gruppen thematisch abgestimmte Sessions. Dies macht die Veranstaltung interessanter und fuehrt zu mehr Diskussionen zwischen den Studenten. Im Zeitplan auch berücksichtigen, eher grundlegende Themen zuerst zu behandeln. Andernfalls könnte in den Vorträgen die selbe Einführung in ein Thema mehrfach vorkommen und alle Beteiligten langweilen. Es können maximal vier 30-minuetige Voträge hintereinander gehalten werden, dann ist eine Pause nötig.Vortragsfolien sind beim Betreuer abzugeben; Betreuer kann hier bei Bedarf noch Feedback geben; Betreuer an die Termine in der nächsten Woche erinnern und um Anwesenheit bitten.
Auf passenden Umfang der Vortrages achten; die Anzahl der Folien sollte grob zur vorgegeben Zeit passen.Vortragsfolien auf Präsentationslaptop kopieren; Anwesenheitslisten erstellen
Nach der Begrüssung an Zeitlimits erinnern; Regel ausmachen, wie mit Zeitüberschreitungen umgegangen wird; Notizen zu Vorträgen machen; in Pausen direktes Feedback anbieten.
Auch wenn die Zeitlimits als hart angekündigt sind, hat man hier als Organisator etwas Spielraum, den man nutzen sollte. Sollte sich eine interessante Diskussion zwischen Studenten ergeben, dann darf gerne etwas überzogen werden. Die Studenten nehmen meistens das Angebot des direkten Feedbacks zu ihren Vortraegen gerne an. Notizen zu den Vorträgen sind wichtig, um nachher angemessene Noten vergeben zu können.Betreuer direkt nach der Blockveranstaltung zur Besprechung der Noten bitten; neuen Betreuer ggf. das Notensystem knapp erläutern; Noten am Besten in zwei Durchgängen festlegen, zuerst grobe Tendenzen, dann konkrete Noten
Den Betreuer fällt die Vergabe von Noten meistens schwer. Außer in Extremfällen besteht eine starke Tendenz, allen Teilnehmern eine 2+ zu geben. Durch die zwei Durchgänge bei der Notenvergabe wird dies etwas differenzierter, weil man über die unterschiedlichen Qualitäten der einzelnen Arbeiten spricht. Die Besprechung sollte direkt nach der Blockveranstaltung stattfinden, weil man sonst mit den Betreuern einen weiteren Termin vereinbaren müsste. Die Besprechung muss darüber hinaus tatsächlich direkt nach der Blockveranstaltung stattfinden, weil sich nicht alle Betreuer Notizen machen und sonst vergessen, welcher Student sich wie gut geschlagen hat.